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Island gilt als Land der Träume, der Sehnsüchte und ist Reiseziel vieler Touristen. Die Besucher erwarten spektakuläre Naturlandschaften, Polarlichter, Islandpferde, Wasserfälle und Geysire. Ein Vulkanausbruch aus der Ferne zu betrachten, wäre auch durchaus gewünscht. Die Einsamkeit in der Landschaft wird gesucht und dieses Verlangen nach Neoromantik wird von einer beständig wachsenden Anzahl von Touristen geteilt. Was halten eigentlich die Isländer von den Touristen? Oder die Zuwanderer, die sich hier niedergelassen haben? Wie lange funktioniert eine Balance zwischen Natursehnsucht und Tourismusströmen in dem Land, dass seine Kargheit als Alleinstellungsmerkmal nutzt? Nora Fuchs verbrachte 2018 drei Monate als Artist in Residence in Island. Es geht auf die Reise weit in den Norden, ausgerüstet mit einem mobilem Zwischenraum und dem Experiment, sich Island mittels künstlerischer Strategien zu erschließen.

„Der typische Tourist hat einen ganz speziellen Blick drauf. Dieses verträumte in die Luft starren. Sie haben Zeit und schauen sich die Dinge von oben bis unten ganz genau an. Daran erkennt man Touristen. Isländische Touristen kommen auch hierher, sie unterscheiden sich kaum von den europäischen Touristen. Am ehesten erkennt man Deutsche. Die sind steif, ganz ordentlich angezogen, mit Outdoorbekleidung von oben bis unten mit Outdoorhose und Regenjacke voll ausgestattet, einfach perfekt vorbereitet.“

Karin, Skagaströnd, Mai 2018.
Aus den Interviews.